Mittlerweile ist mein Besuch in Dublin einige Zeit her, doch immer noch denke ich gerne daran. Mein Koffer, der auf dem Rückweg leider nicht in Hamburg ankam, ist mittlerweile auch wieder aufgetaucht. Ich gebe zu, dies war anfangs ein kleiner Dämpfer dieser Reise. Trotzdem würde ich jederzeit wieder nach Dublin fliege, plane sogar schon die nächste Reise dorthin. Eine Woche für Dublin ist einfach nicht genug, vor allem da ich die meiste Zeit am arbeiten war. Sicherlich gibt es neben Ely Winebar und Forest Avenue, dem Restaurant von dem ich jetzt berichte, noch viele spannende Orte in Dublin. Über meine Besuch in einer der besten Weinbars von Dublin – Ely Winebar – könnt ihr in „Dublin – Not just for Guinness – Part 1“ lesen.
Forest Avenue Restaurant

Das Restaurant Forest Avenue in Dublin wurde mir von meiner Kollegin empfohlen, als ich sie nach Tipps gefragt habe. Bei meiner Recherche habe ich viele positive Bewertungen gelesen. Außerdem sahen die von Gästen geposteten Fotos auf Google Maps sehr ansprechend aus. Google Maps war mir bei meinem Besuch in Dublin übrigens eine große Hilfe. Neben der schon bekannten Wegbeschreibung haben mich die vielen Bilder und Bewertungen zu Orten sehr gefreut.
Mein eigentlicher Plan war es, nicht das Forest Avenue sondern deren Schwesterrestaurant Forest & Marcy zu besuchen. Forest & Marcy ist etwas kleiner als Forest Avenue und bietet neben einem 6-Gänge Menü ein 4-Gänge Menü an. Auf Grund des 4-Gänge Menüs fiel meine erste Entscheidung auf das Forest & Marcy, doch dieses war leider komplett belegt an dem von mir gewählten Abend. Glücklicherweise, ich war sehr früh am Abend dort, hatte das Forest Avenue noch einen freien Tisch für mich. Auf Grund meiner Erfahrung würde ich euch eine Reservierung empfehlen. Reservierungen könnt ihr auf der Webseite des Restaurants tätigen. Zusätzlich findet ihr dort das aktuelle Menü sowie die Weinkarte.
Amuse-Gueule im Forest Avenue

Wer das Forest Avenue besucht fühlt sich Zuhause. Der Service ist unglaublich nett und zuvorkommend. Speisen und Getränke werden euch auf Nachfrage erklärt. Manche Gänge werden euch direkt von der Küche, die vom Restaurant einsehbar ist, gebracht. Vor den eigentlich Gängen bekommt ihr wunderbare Amuse-Gueule. Mein absolutes Highlight war hier die fluffige Butter mit gehobelter Foie Gras und knusprigem Brot. Suppe und Brioche hatten beide einen Hauch Curry. Hier fand ich zwei Speisen mit Curry kurz hintereinander vielleicht etwas zu viel. Geschmacklich waren beide aber hervorragend.
Im ersten Gang wurde ein dekonstruierter Waldorfsalad mit Beef Tatar und Trüffel serviert. Der Trüffel war wunderbar zu riechen, ging im Geschmack etwas unter. Vermisst habe ich den Trüffel aber nicht. Für mich brauchte das Gericht ihn nicht. Das Highlight kam danach. Ein glasiges, zartes Kabeljaufilet mit Kürbismousse und Schalentier Velouté. Der Fisch zerging auf der Zunge und von der Schalentier Velouté hätte ich noch ein Schüsselchen löffeln können. Die schwarzen Limettenblätter, die als Staub auf dem Gericht waren, gaben ihm eine besondere Note. Anfangs hatte ich auf Kaffee getippt.
Das Dessert war der krönende Abschluss meines Menüs. Tonkabohnen Eiscréme mit Rhabarber, Weißer Schokolade und Blutorangenessig. Vor allem der Blutorangenessig gab einen wunderbaren Kontrast zur Süße der Eiscréme und der weißen Schokolade. Für mich gehört zum Abschluss eines Menüs häufig ein leckerer Dessertwein. Auf Rat der Sommeliér des Forest Avenue probierte ich 2016 Moscato Rosa von Franz Haas aus Süd Tirol. Als Fan von Alto Adige Weinen war hier wenig Überzeugungsarbeit zu leisten. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. Schönes Rubinrot, dazu intensive Aromen von Litschi, Rosen, Zimt, Gewürznelken und Lindenblüten. Zu einer angenehmen, nicht klebrigen Süße kam ein schönes Spiel von Säure. Der Wein passte für mich wunderbar zum Dessert und dem kleinen Nachschub in Form eines kleinen „Franzbrötchen“ mit Vanille-Eiscréme.
Insgesamt war mein Besuch im Forest Avenue ein absolut gelungener Abend. Jedem Dublin Besucher würde ich dieses Restaurant empfehlen. Der Preis des 6-Gänge Menü für 68 Euro inklusive einer Wasser-Flat-Rate empfinde ich für diese Qualität als sehr günstig. Obwohl ich alleine essen war, habe ich mich nicht unwohl gefühlt. Der Service ist zuvorkommend ohne aufdringlich zu sein. In der gemütlichen Atmosphäre sollte sich jeder Gast wohl fühlen. Der Blick in die Küche und die Nähe zu den Köchen empfand ich als sehr angenehm. Keine Angst, der Geruch findet sich nach dem Besuch nicht der Kleidung wieder bzw. ist im Restaurant kein Thema.
