Manchmal ist es etwas unwirklich, dass der Himmel wieder grau ist, es regnet und man das Gefühl hat, es wird gar nicht hell. Doch solch ein Wetter hat sein gutes, endlich wieder Hunger auf deftiges Essen. Besonders gut passt für mich zu einem grauen Tag ein leckeres Gelbes Gemüsecurry mit Linsen, Kürbis, Kartoffel, Karotten und geschälten, kleinen Kichererbsen.
Gerade der Besuch der Gemüseabteilung und des Marktes inspiriert mich zu Kombinationen mit herbstlichen Gemüsen. Vor allem mein geliebter Kürbis in den verschiedensten Variationen und Farben steht wieder auf meinem Speisezettel. Aus dem letzten Jahr findet ihr einige tolle Kürbisrezepte von herzhaft bis süß. Sicherlich werden bis zum Ende der Kürbiszeit in diesem Jahr noch einige dazu kommen.
Beim Blick auf das Gemüse war mir nach einem scharfen gelben Gemüsecurry mit vielen Gewürzen, Chili für die Schärfe und zum Abrunden etwas Kokosnuss. Alle diese Aromen ergänzen sich perfekt. Bei kalten Temperaturen unterstützt das Chili außerdem neben den anderen Gewürzen euer Immunsystem.

Die dunkle Jahreszeit ruft nach würzigem gelben Gemüsecurry in leckerer Kokosnussmilch und vielen Gewürzen.
Was ist Chili und warum ist Chili so gesund?
- Chili gehört wie Tomaten zu den Nachtschattengewächsen
- Der „Scharfmacher“ im Chili ist das Capsaicin
- Capsaicin hat entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften
- Capsaicin hat nicht nur oral eingenommen z.B. über die Nahrung positive Eigenschaften. Lokal wird es unter anderem in Pflastern gegen Muskelverspannungen angewendet. Das Capsaicin erhöht die Durchblutung und erzeugt damit ein Gefühl von Wärme.
- Bevor es Kühlschränke gab wurde vor allem in wärmeren Regionen Gerichte mit Chili gewürzt, um das Wachstum von Bakterien zu verlangsamen
- Trotz einer gängigen Meinung ist Chili gesund für den Magen- und Darmtrakt. Das Capsaicin unterstützt die Verdauung durch die Anregung der Magensäfte
- Es unterstützt euren Kreislauf und beugt Herzerkrankungen vor, indem es den Cholesterinspiegel senkt.
- Chili kann die Blutgefäße erweitern, um den Blutfluss zu unterstützen.
Für mich alles gute Gründe mit mehr Chili zu kochen. Vor allem zusammen mit cremiger Kokosnussmilch habt ihr den perfekten Gegenspieler zur Schärfe des Chili. Die Gewürzen im gelben Curry wie Kurkuma, Pfeffer, Piment, Nelken, Zimt oder auch Buckshornklee runden den Geschmack ab. Für den Geschmack habe ich noch viel frischen Kurkuma in das Gemüsecurry gerieben. Solltet ihr keinen frischen Kurkuma haben, versucht es mal mit Kokosöl welches mit Kurkuma gewürzt ist. Durch Zufall bin ich bei meiner regelmäßigen Kokosproduktebestellung bei Dr. Goerg über das Würzöl mit Kurkuma gestolpert, unbedingt ausprobieren. Das gelbe Curry, wobei jedes Curry, solltet ihr zuerst in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten, erst dann kommen die Aromen richtig hervor.

Euer gelbes Curry könnt ihr selber mischen oder eine gute Currymischung kaufen.
Die Weinregion Occitanie (Okzitanien) in Frankreich
Die Weinbegleitung zum Curry war eine Neuentdeckung von mir. Am Tag zuvor war ich eingeladen zur Roadshow Occitanie Sud de France im Elysee Hotel in Hamburg. Eigentlich war mein Plan meine Freundin Carine Patricio zu überraschen. Sie war eingeladen die Weine zu präsentieren. Besonders gut gefiel mir die Speed Tasting Runde, weil sie eine wunderbare Art hat, die Weine zu beschreiben und mehr über das Anbaugebiet und die Winzer zu erzählen.
Für alle denen Occitanie oder Okzitanien in Frankreich nicht geläufig ist. In Occitanie sind seit 2016 sind die ehemaligen Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées in der neuen Region vereint. Die Region ist nicht nur für fantastische Weine bekannt. Dort befinden sich außerdem wunderschöne, historische UNESCO-Stätten wie zum Beispiel Pont du Gard, Canal du Midi oder auch Nîmes, welches erst vor kurzem zugefügt worden ist. Neben viel Geschichte finden sich dort außerdem wunderschöne Klöster und Abteien. Irgendwann finde ich hoffentlich die Zeit mit einem Fahrrad die Gegenden zu erkunden. Wobei mich neben den historischen Plätzen vor allem auch die Weingüter interessieren. Ungefähr 80 AOCs und 280.000 Hektar Weinreben finden sich in der Region Occitanie. Hier werden fast ein Drittel der Weine Frankreichs vinifiziert.
50 % der Weine sind Rot, knapp 30% Weiß, der Rest Rosé. Das Terroir ist wie die Landschaft sehr abwechslungsreich. An der Küste findet sich Sand, Kalk und Lehm, in den Tälern eher Schiefer, Mergel, mit Flusskieseln. Roussillon prägt seine Weine durch mineralische Weine auf Grund der Granitböden. Neben dem Terroir ist das Klima in der Region sehr unterschiedlich. An den Küsten ist das Klima eher gemäßigt. Die Pyrenäen und Zentralmassiv haben ein eher strenges Klima. Bei den Rebsorten rot wird hauptsächlich Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah, Grenache Noir, Cabernet Franc und Mersalan angebaut. Bei weiß herrscht Chardonnay, Sauvignon, Viognier, Muscat petit Grains, Vermentino oder auch Marsanne vor. Autochthone Rebsorten wie Gros Manseng, Arrufiac, Petit Courbu und viele andere wurden von den Winzern der Region wieder in stärker in den Fokus gebracht.

Muscat à petits grains blancs sec von Domaine de la Recontre gab es als Weinbegleitung zum gelben Gemüsecurry.
Muscat à Petits Grains Blancs Sec 2016 Domaine De La Recontre als Weinbegleitung zum Gelben Gemüsecurry
Julie und Pierre Viudes haben bei der Roadshow Occitanie Sud de France einen besonders positiven Eindruck auf mich gemacht. Ihre offene und herzliche Art war genauso einladend wie ihre Weine. Seit 2011 führen sie ihr 12 Hektar Anwesen Domain De La Recontre. Die Weinberg liegen an der Mittelmeerküste in Vic La Gardiole und Mireval, wo Gustave Courbet 1854 sein berühmtes Gemälde „La Rencontre“ schuf. Die beiden unabhängigen Winzer und Spezialisten für Muscat Blanc à Petits Grains, präsentieren ihre Weine – ein wahres Crescendo der Empfindungen und Aromen, von trockenen bis zu süßen Weinen, in einem entschieden modernen und luftigen Stil.
Normal trinke ich gerne Riesling oder Gewürztraminer zum Curry. Vor allem die Schärfe des Chili und die vielen Gewürze werden durch die leichte Süße des Weißen Muskat aber wunderbar ergänzt. Die Balance von Säure und ein intensiver, kraftvoller und delikater Geschmack runden den Wein ab. Für mich eine schöne und etwas andere Weinbegleitung zum Curry.
Gelbes Gemüsecurry
DruckenZutaten
Was sind die Zutaten für das Gelbe Gemüsecurry?
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Möhren
- 2 Kartoffeln
- 1 kleiner Hokkaido Kürbis
- 2 EL Kokosöl
- 1 EL frischen Kurkuma oder 1 TL getrockneten Kurkuma
- 1 EL Gelbes Curry
- 1/2 TL Schwarzer Pfeffer
- 2 TL Meersalz (oder je nach Geschmack)
- 100 g gelbe Linsen
- 100 g geschälte Kichererbsen (Dhal) oder mehr gelbe Linsen
- 1 Dose Kokosmilch
- 500 ml Wasser
- 2 EL Koriander – frisch, gehackt
- 1 Limette – Saft und Abrieb
Zubereitung
Wie wird das Gelbe Curry zubereitet?
- Zwiebel und Knoblauch schälen und zerkleinern.
- Karotte waschen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.
- Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden.
- Hokkaido Kürbis schälen, halbieren und die Kerne entfernen. Das Kürbisfleisch in 1,5 cm große Würfel schneiden.
- Topf erhitzen und das Curry ohne Fett kurz 1-2 Minuten anrösten.
- Kokosöl zugeben, Zwiebeln und Knoblauch dazu geben und anschwitzen. Kartoffeln kurz mit anschwitzen. Alles mit Kokosmilch und Wasser aufgießen.
- Kartoffeln 5 Minuten garen, dann den Kürbis, Kichererbsen und die Karotten zugeben.
- Nach 5 Minuten die gelben Linsen zugeben, alles ca. 15 Minuten köcheln lassen.
- Mit Salz, Pfeffer, Limettenabrieb und Limettensaft abschmecken.
- Das Gelbe Gemüsecurry mit Basmatireis und etwas gehacktem Koriander servieren.