(Titelbild ©Christophe Grilhé) Mit dem neuen Jahr kommen bei vielen Menschen die guten Vorsätze. Allerdings, in meinem Fall sind diese meist recht einfach umzusetzen, weniger Stress und mehr qualitative Zeit mit lieben Menschen. Übrigens lassen sich beide Vorsätze zusammen besonders gut umsetzen. Vor allem in Begleitung von gutem Wein und Essen kann ich meinen Stress vergessen, die Zeit mit Menschen noch mehr genießen. Zudem teilen meine Familie und Freunde meine Liebe für beides. Daneben gibt es eine Liste von Orten, die im neuen Jahr einen Besuch wert sind. Lissabon und Tel Aviv stehen oben auf dieser Liste außerdem Côtes du Rhône.
Côtes du Rhône für Weingenießer
Appellation d’Origine Contrôlée Côtes du Rhône (AOC)
Sicherlich denken die meisten bei Côtes du Rhône zuerst an Wein. Schließlich handelt es sich hier um ein bedeutendes Weinanbaugebiet im südlichen Rhonetal. Die Weinberge der Appellation reichen von Vienne bis Avignon. Zusätzlich hat die Appellation d’Origine Contrôlée Côtes du Rhône den gesetzlichen Status einer AOC. Ferner verteilen sich 171 Gemeinden in sechs Departements (Ardèche, Drôme, Gard, Loire, Rhône und Vaucluse), auf einer Fläche von 44.000 Hektar.
Hierbei ist der Weinbau der größte Arbeitgeber der Region. In 2015 hatten ca. 50.000 Menschen in der Region eine Beschäftigung rund um das Thema Wein. Übrigens hat der Weinbau in der Region eine lange Tradition. Schon 125 v. Chr. wurde, hauptsächlich um die Stadt Vienne, Wein angebaut. Seit dem 17. Jahrhundert wurden diese Weine exportiert. Inzwischen seit über 80 Jahren, genauer seit 1937, gibt es die die geschützte Herkunftsbezeichnung AOC. Baron le Roy, Winzer in Châteauneuf du Pape, war einer der treibenden Kräfte für die Anerkennung.
Das Klima der Rhone Region
Das Klima der Côtes du Rhône ist mediterran. Zusätzlich beeinflusst der Mistral Wind das Klima. Überdies ist der Mistral (provenc. Mistrau = Meister) ist ein kalter Wind, welcher durch das Einströmen polar Luft entsteht. Pyreneen und Alpen stauen die Luftmassen auf. Infolgedessen wird der Wind ins Rhonetal geleitet, wo er sich durch die trogartige Form noch verstärkt. Unzählige Bäume der Region haben sich diesem Umstand angepasst und sind nach Süden hin schief gebogen. Die Weinregion profitiert von der reinigenden und trocknenden Wirkung des Mistral Wind, wenn er über die Côtes du Rhône weht.
Zusätzlich haben die vier verschiedenen Witterungsperioden einen starken Einfluss. Zum einen gibt es zwei Trockenperioden. Davon eine kürzere im Winter und eine sehr lange im Sommer. Zum anderen zwei Regenperioden im Herbst und im Frühling. Vor allem die Regenperiode im Herbst kann starke, anhaltende Regenfälle beinhalten. Während die Sommer heiß und kurz sind, muten die Winter eher mild an. Wenig Regen und Schnee fallen in dieser Zeit. Auf Grund des angenehmen Klimas ist die Rhone Region für den Tourismus sehr beliebt. Nicht nur auf meiner Liste steht dieses Reiseziel oben.

©Pauline Daniel
Die Weine der Côtes du Rhône
Hauptsächlich für seine Rotweine ist die Region bekannt. Zu 87 Prozent werden Rotweine produziert. Demgegenüber stehen 6 Prozent Weißweine, wobei die Anzahl wachsend ist. Nicht zu vergessen sind 7 Prozent Roséweine. Der durchschnittliche jährliche Ertrag pro Hektar liegt bei 46 hl und einer Gesamtproduktion von 1 472 035 hl.
Zu den wichtigsten Rebsorten für Rot- und Roséwein gehören Grenache Noir (Garnacha Tinta), Syrah und Mourvèdre (Monastrell). Dazu kommen noch Murscardin, Cinsault, Muscat Noir, Marselan, Terret Noir, Carignan Noir, Calitor, Grenache Gris, Picpoul Noir und auch Cuunoise. Bei den Rot- und Roséweinen muss die Grenache mindestens 40 % des Rebsortenbestands darstellen (mit Ausnahme der Weine, die im nördlichen Teil auf Basis der Syrah-Traube hergestellt werden).
Unter den weißen Trauben nehmen Marsanne und Viognier die führende Position ein. Weitere wichtige Rebsorten sind Grenach Blanc, Bourboulenc, Muscat Blanc, Picpoul Blanc, Rousanne, Picardan, Maccabeo, Clairette, Ugni Blanc und Vermentino ou Rolle. Indessen machen aber die Rebsorten Grenache Blanc, Clairette, Roussanne, Bourboulenc und Viognier 80 % des Rebsortenbestands bei Weißweinen aus.
Mit der allgemeinen Bezeichnung AOC Côtes du Rhône werden die eher „einfachen“ Weine bezeichnet. Über AOC Côtes du Rhône stehen die AOC Côtes du Rhône Villages. Hier werden seit 1966 die bessere Lagen zusammenfasst zu der heute 95 Gemeinden zählen. Diese sind auf 4 Departements im Süden des Weinbaugebietes verteilt Ardèche, Drôme, Gard und Vaucluse. Der Anteil der Rotweine liegt mit 96 Prozent noch höher als bei AOC Côtes du Rhône.
Weine des Rhonetal müssen den Vergleich mit Weinen aus dem Burgund oder Bordeaux nicht fürchten. Nicht nur Wein-Freaks sind die Weine der Region Châteauneuf-du-Pape bekannt. Doch die anderen Crus, insgesamt sind es neun, brauchen sind nicht zu verstecken. Gerade das Preis-Leistungsverhältnis der Weine spricht für sich. Der Weinhändler des Vertrauens kann sicherlich den einen oder anderen guten Tropfen empfehlen.
Wein-Tourismus in der Côtes du Rhône
Für Weinliebhaber wie mich ist die Region der perfekte Ort, um Urlaub zu machen. Zusätzlich zu 13 ausgeschilderten Weinrouten laden etliche Weinfeste und Winzer dazu ein, die Region zu erkunden. Ob zu Fuss, mit dem Fahrrad oder Auto jeder Weinliebhaber kommt auf seine Kosten. Dabei scheint einem die Sonne ins Gesicht, doch auch im Herbst und Winter werden die Temperaturen nicht zu eisig. Vor allem im Herbst zu Beginn der Weinlese empfehlen sich Wanderungen durch die Weinberge. Wobei die Winzer weniger Zeit für organisierte Tastings haben. Es lohnt sich ein Besuch von „Ban des Vendanges”, welches den Beginn der Weinlese einläutet. Fast jede Region feiert hier sein eigenes.
Außerdem bieten viele Winzer Workshops oder geführte Rundgänge durch die Reben an. Wer sich speziell für die Provence interessiert einfach mal die Seite des Provence Tourismus besuchen.
Côtes du Rhône eine Region für Genießer
Nicht nur Weinliebhaber kommen in der Côtes du Rhône auf Ihre Kosten. Sondern auch Liebhaber von gutem Essen und wunderschöner Natur. Gerade wie oben beschrieben mit dem Fahrrad lässt sich die Region wunderbar erkunden. Übrigens ist Lyon die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Gerade in Bezug auf die kularischen Fähigkeiten lässt sich sagen, dass es ganz weit vorne steht. In Lyon findet man zum Beispiel die typischen „Bouchons“. Dieses sind das kleine Restaurants mit traditioneller Küche und mit regionalen Spezialitäten. Nämlich Regionale Spezialitäten kann Côtes du Rhône besonders gut. Nicht erst seit Paul Bocuse hat die Küche Bekanntheit erlangt. Insgesamt ist die Küche wie auch das Klima mediterran beeinflusst.

Auberginenkaviar und Artischockencréme auf geröstetem Weißbrot.
Olivenöl, Auberginen, Artischocken, Kastanien, Linsen oder Kichererbsen finden sich in vielen Rezepten wieder. Fehlen darf natürlich auch Trüffel nicht. Gleichzeitig wird sehr bodenständig gekocht. Hammelfleisch und Schnecken sind sicherlich nicht der Geschmack von allen, dennoch ist es positiv, dass diese regionalen Spezialitäten noch heute genutzt werden. Nicht nur in den vielen Delikatessenläden in der Region finden sich die typischen Spezialitäten wie zum Beispiel Lavendelhonig aus der Provence, Kastanienmehl, Auberginenkaviar, Piment d’Espelette oder Paté. Für alle, die keine Zeit für einen Urlaub in der Côtes du Rhône finden. Manchmal reicht es schon einige dieser Leckereien zu verarbeiten. Mittlerweile bekommt ihr Online oder in Deutschen gut sortierten Lebensmittelfachgeschäften eine Auswahl dieser Spezialitäten.
Ein wunderbares Abendessen mit Familie und Freunden dazu leckeren AOP Käse aus der Region, Paté, gesalzene Butter und ein wunderbarer Côtes du Rhône Wein können bei mir für Urlaubsstimmung sorgen. Solltet ihr lieber Weißwein zum Käse trinken, kein Problem. Wie oben zu lesen gibt es sehr gute Weißweine in der Region und an „alte“ Vorgaben „nur Rotwein zu Käse und Wurst trinken zu dürfen“, muss sich heute niemand mehr halten. Zum Thema Käse und Wein findet ihr bei mir übrigens einen ganzen Artikel: Käse und Wein – Was passt zusammen?
Trotz aller Leckereien hoffe ich, dass mein Wunsch die Côtes du Rhône live zu erleben, noch wahr wird. Zum Glück hat das neue Jahr erst begonnen.

Patè, eine Delikatesse der Côtes du Rhône.